Beschreibung
Die Fernor-Walnusssorte ist eine der wichtigsten Nusssorten mit Herkunft aus Frankreich. Sie wurde durch Kreuzung der Sorten Franquette und Lara gezüchtet. Ihre extrem hohe Frostbeständigkeit und hohen Resistenzen gegenüber Bakterien- und Pilzkrankheiten, kombiniert mit einer frühen Fruchtbildung und hohen Erträge machen Fernor zu einer Sorte, die man überall im Erwerbs- und Hausgartenanbau gut gebrauchen kann. Heute ist Fernor wegen der außergewöhnlichen Qualität ihres hellen Kerns und ihres wunderbaren Geschmacks sehr geschätzt.
Bestäubung
Fernor ist nur begrenzt selbstbestäubend, die Nähe einer anderen Sorte erhöht den Ertrag erheblich. Gute Bestäubersorten für Fernor sind z.B. Fernette oder Franquette. Es wird empfohlen, für jeweils 30 Bäume Fernor 1-3 Bäume Fernette zu pflanzen. Gute Befruchtungspartner sind auch Ronde de Montignac, verschiedene Befruchtersorten aus dem deutschen Sortiment oder aber die Sorte Lara. Der Fernor-Walnussbaum ist ein guter Bestäuber für andere Sorten beispielsweise Lara oder Chandler.
Ertrag
Die ertragreiche Walnusssorte Fernor beginnt früh zu tragen. Bereits nach 3 bis 5 Jahren erbringt der Walnussbaum erste Erträge. Die Produktivität ist sehr hoch − im Durchschnitt werden 1 Tonne pro Hektar im Alter von 6 Jahren und oft 4-5 Tonnen getrocknete Nüsse pro Hektar im reifen Alter geerntet.
Fernor gehört zu den lateral tragenden Sorten, d.h. die Früchte bilden sich nicht nur auf den Triebspitzen, sondern auch auf seitlichen Zweigen. Die Rate der Fruchtabgabe an den Seitenzweigen beträgt 90%. Dieser hohe Fruchtansatz führt zu einem regelmäßigen und reichen Fruchtbehang.
Höhenwachstum / Baumkrone
Die Fernor-Walnuss ist ein mittelstark wachsender Walnussbaum. Fernor wächst aufrecht und malerisch mit einem mittleren Verzweigungswinkel, verhältnismäßig langsam und bleibt auch insgesamt recht klein. Die zu erwartende Höhe liegt bei ca. 10-15 Metern. Die gefiederten, leicht duftenden Blätter sind wechselständig angeordnet und werden etwa 20 cm bis 30 cm groß. Beim Zerreiben verströmen die Blätter einen aromatischen, speziellen balsamischen Duft und haben einen bitteren, beißend-scharfen Geschmack. Wie viele andere lateral tragende Sorten benötigt Fernor fruchtbare und tiefgründige Böden, um ihr Produktivitätspotenzial auszuschöpfen.
Fernor entwickelt eine aufrechte, eher schmale Krone. Fernor eignet sich für eine Bepflanzung mit hoher Dichte. Ein optimaler Abstand wäre z.B. 6 x 5 Meter.
Diese Abstände platziert die Bäume in derselben Reihe näher beieinander und lässt genügend Platz zwischen den Reihen. Dieses Pflanzschema führt zu frühen und hohen Erträgen. Die Bestäubersorten, als welche wir Fernette und Franquette empfehlen, können in derselben Reihe gepflanzt werden. Bestäuberbäume sollten gegen den Wind der Hauptsorte gepflanzt werden, um die Pollenausbreitung mit dem Wind zu unterstützen und die Hauptsorte zu bestäuben.
Blütezeit / Blattaustrieb
Die Fernor-Walnuss ist eine spät austreibende und spät blühende Sorte. Die Vegetationsperiode beginnt wie bei der Sorte Franquette in der zweiten Aprilhälfte. Das Datum des Knospenaufbruchs ist um den 21. April.
Fernor ist eine protandrische Sorte, d.h. die männlichen Blüten blühen ein wenig früher als die weiblichen. Grüne männliche Blüten. Sie sind herabhängend. Die weiblichen Blüten sind sowohl am Ende der Zweige als auch lateral an den Zweigen zu finden. Die Blütezeit fällt zwischen den 1. Mai (männliche Vollblüte) und den 12. Mai. (weibliche Vollblüte). Die phänologischen Stadien von Fernor entsprechen denen von Franquette (+/- 1 Tag). Fernor vereint gute Gesundheit und Resistenz gegenüber Bakterien- und Pilzkrankheiten mit spätem Austrieb und ist damit für spätfrostgefährdete Lagen gut geeignet.
Ab November geht der Fernor-Walnussbaum nach dem ersten Frost in die Winterruhe. Die neu gewachsenen Äste sind bis dahin ausgereift und verholzt, wodurch die in der Vegetationsperiode gewachsenen Triebe nicht unter frühen Winterfrösten leiden.
Fernor ist geeignet für tiefgründige, gut durchlässige, nährstoffreiche, lehmige Böden mit leicht sauren bis neutralen pH-Werten in Höhen von bis zu 1800 Metern über dem Meeresspiegel.
Nuss- und Fruchthüllenqualität
Die Früchte der Fernor-Walnuss gehören zu den allerschönsten Walnuss-Sorten. Sie reifen in der ersten Oktoberhälfte und haben ein mittleres Gewicht von 12,4 Gramm. 60 % der Nüsse haben eine Größe von mehr als 32 mm. Das Kaliber ist etwas höher als das von Franquette. Die Nüsse der Sorte Fernor sind auffallend gelb gefärbt, ziemlich länglich, manchmal elliptisch wie Franquette, aber mit einem holprigeren Rumpf. Die Nüsse haben eine klassische Form mit wulstiger Naht.
Die Kernfarbe ist leuchtend hell. Das Kerngewicht beträgt durchschnittlich 6,9 Gramm und der Kern füllt die Fruchthülle voll aus. Der Kernanteil am Gesamtgewicht der Nuss beträgt 44 bis 48 %. Der Nusskern hat einen aromatischen, leicht süßlichen, hervorragenden Geschmack ohne Gerbstoffe oder Bitterkeit. Die Fruchthülle ist mitteldick (1,7 mm), hell gefärbt, recht glatt, wenig gefurcht und gut auskernbar.
Der aromatische Geschmack der Walnüsse ist einfach unverwechselbar.
Erntezeitpunkt
Die Reifezeit ist ab Ende September bis Mitte Oktober (26.09. – 10.10.).
Krankheitsresistenz
Generell ist die Fernor-Walnusssorte ein gesunder Baum mit hoher Widerstandskraft gegen Bakterienfäule (Xanthomonas arboricola pathovar. juglandis) und Anthraknose (Gnomonia leptostyla). Fernor ist völlig winterhart und somit für die Lagen mit tiefen Wintertemperaturen optimal geeignet. Der Walnussbaum ist weitgehend spätfrostsicher und trockenheitstolerant. Insgesamt ist der Baum vital und anpassungsfähig für unterschiedliche klimatische Bedingungen.
Hervorragende Sorte für den modernen Walnussanbau, da sie sehr gut im Heckensystem gepflanzt werden kann. Sie ist sehr widerstandsfähig bei sehr tiefen Minusgraden im Winter und treibt spät aus und ist somit spätfrostsicher. Auch ist sie sehr resistent gegenüber Bakterienbrand und Anthraknose.
Höhenwachstum | mittelstark, aufrecht wachsend |
Baumkrone | aufrechte, eher schmale Krone |
Blütezeit / Blattaustrieb | spät austreibend und spät blühend. Fernor vereint eine gute Gesundheit und Resistenz gegenüber Bakterien- und Pilzkrankheiten mit spätem Austrieb und ist damit geeignet für spätfrostgefährdete Lagen. |
Dichogamie | protandrisch (die männlichen Blüten erscheinen vor den weiblichen) |
Selbstbestäubend | nein |
Befruchtersorten | verschiedene Befruchtersorten aus dem deutschen Sortiment oder aber die französischen Sorten Lara, Franquette und Fernette |
Fruchtansatz | 90% lateral tragend, daher sehr hohe Erträge |
Fruchtbehang | früher Ertragseintritt, bereits nach 3-5 Jahren, regelmäßiger und reicher Fruchtbehang. Im Durchschnitt werden 3,5 t/ha geerntet. |
Früchte | haben ein mittleres Gewicht von 12,4 Gramm. |
Fruchtwand (die Schale bzw. das Perikarp) | hell, wenig gefurcht, mitteldick (1,7 mm), guter Nahtschluss |
Fruchtkern | helle geäderte Kerne, mehr als zwei Drittel gefüllt, löst sich leicht aus der Schale, mittel gut knackbar, hervorragender Geschmack ohne Gerbstoffe oder |
Erntezeitpunkt | Ende September / Anfang Oktober (26.09-10.10.) |
Fettgehalt in Nüssen | 62% |
Kernanteil | 44-48% |
Winterhärte | hohe Frostbeständigkeit − für die Lagen mit tiefen Wintertemperaturen optimal |
Spätfrost | weitgehend spätfrostsicher |
Trockenheitsresitenz | resistent |
Krankheitsanfälligkeit | hohe Widerstandskraft gegenüber Bakterienbrand und Anthraknose |
“Walnuts Bulgaria” hat langjährige Erfahrung in der Veredelung und Pflanzung von Walnusssbäumen. Um Sie bei der Berechnung zu unterstützen, wie viele Bäume Sie für Ihre Flächen benötigen, können Sie diesen Online-Rechner verwenden. Wir empfehlen grundsätzlich, 3 – 10 % der gesamten Baummenge für die Bestäubersorten Franquette und Fernette zu verwenden.
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